Die Zusammensetzung unseres Teams hat sich verändert. Seit 2022 bereichert Carolin de Vries unser Team mit ihrem Engagement. Wir freuen uns über neue Mitarbeiter*innen, die gut in unser Team passen. Generationenübergreifend sind wir tätig; fast 50 Jahre trennen die Jüngste von unserer Ältesten! Dadurch sind wir auch was das Aussuchen unserer Medien angeht bestens abgedeckt. Vielen Dank für euren Einsatz!
Aus der Chronik der Bücherei
Die Bücherei der Pfarrgemeinde in Gürzenich existiert – mit einigen Unterbrechungen – schon seit über 130 Jahren. Nachforschungen beim Borromäusverein in Bonn ergaben, dass ab 1887 Beiträge für den Verein gesammelt wurden. Daher ist anzunehmen, dass seit dieser Zeit in Gürzenich eine Bücherei aufgebaut wurde. Im Jahr 1910 gab es einen Bestand von 755 Bänden und eine Ausleihe von 1150. Der Buchbestand der Bücherei hatte sich bis 1936 auf 1423 vergrößert, und es wurde eine Ausleihe von 4550 verzeichnet. In 1938/39 wurde der Büchereibetrieb von den Nazis verboten, und die Bücher wurden privat ausgelagert. Durch den Krieg ging allerdings mehr als die Hälfte verloren. Nach dem Krieg wurde die Bücherei von den Kaplänen Spelten (1949 – 1951), Heinemann (1951 – 1953) und Cremer (1953 - 1956) geleitet. Der Buchbestand wuchs in dieser Zeit auf über 1100 an. Diese Jahre wurden durch einen ungewöhnlichen Lesehunger geprägt. So wurden im Jahr 1948 von 135 Lesern über 5400 Bücher ausgeliehen und 1949 von 150 Lesern sogar 9236.
1956 wurde die Borromäusbücherei – wie sie damals genannt wurde – neu gestaltet. Herr Lehrer Werner und Fräulein Kreitz hatten jetzt die Leitung. In diesen Jahren wuchs der Bestand auf ca. 1900 Bücher. Die Zahl der Leser bewegte sich zwischen 100 und 200 und die Ausleihen lagen zwischen 6000 und 7800. (Alle Zahlen nach Unterlagen des Borromäusvereins, Bonn).
Im Jahr 1962 zog man in die die Schillingsstrasse 117 um, wobei die Bücherei in einem kleinen hinteren Teil untergebracht wurde. Im vorderen Teil der Räume fand die Begegnungsstätte ihren Platz. Die Leitung lag bei Herrn Leo Cleres (1959 – 1965). Erst war die Bücherei noch zweimal in der Woche geöffnet, später dann nur noch einmal (sonntags). Es wurden Ausleihgebühren von 10 bzw. 20 Pfennig genommen. Zu dieser Zeit kamen hauptsächlich Erwachsene in die Bücherei, die sehr gerne Heimatromane und Krimis ausliehen. Frau Käthe Marnach folgte Herrn Cleres als Leiterin der Bücherei von 1966 – 1974. Jetzt gab es auch als Anreiz zum Lesen für Kinder „Sparmarken“, die ähnlich wie Rabattmarken in ein Heftchen geklebt wurden. Für ein volles Heft konnte man sich dann ein Buch in einer Buchhandlung kaufen. Unterstützt wurde diese Aktion vom Städt. Arbeitskreis für Jugendschrifttum. Auch für die Bücherei, die sich an dieser Aktion beteiligte, gab es Gutschriften. 1975 übernahm Frau Marita Roeb die Leitung und sie wurde bei der Ausleihe von Jugendlichen der Pfarre unterstützt. Zu ihrer Zeit waren es hauptsächlich Kinder, die in die Bücherei kamen. 1981 war es Frau Roeb nicht mehr möglich, die Bücherei weiterzuführen. Sie wurde im März geschlossen.
Nach gründlicher Überarbeitung wurde die Bücherei am 31. 10.1982 als Kinder- und Jugendbücherei in der Begegnungsstätte neben der Kirche wieder eröffnet. Sie wurde als „Katholische öffentliche Bücherei“ geführt, ein vom Borromäusverein in Bonn entwickeltes Konzept, das im Namen die Trägerschaft (Kath. Kirche) und die Zielgruppe (allgemeine Öffentlichkeit) bezeichnet. Der Anfangsbestand betrug ca. 600 Kinder- und Jugendbücher und fand schon in den ersten Monaten reges Interesse. Bald zeigte sich, dass auch immer mehr Erwachsene die Bücherei besuchten. So wurde in der folgenden Zeit der Bestand an Romanen und Erzählungen aufgebaut. 1984 kamen Kassetten für Kinder, 1987 Zeitschriften, 1989 Spiele, 1992 Musik-CDs , 1999 CD-ROMs und 2007 DVDs hinzu. So hat sich der Bestand bis 1990 auf fast 5000 Medien erhöht und die jährlichen Entleihungen stiegen auf 13600. Neben der regelmäßigen Ausleihe an drei Wochentagen wurden auch Buchausstellungen zur Erstkommunion und zu Weihnachten angeboten. Die Leitung der Bücherei lag in den Jahren 1982 – 1990 bei Elisabeth Ziermann, von 1990 – 2013 bei Barbara Bonzel und seit 2013 liegt sie bei Katja Gronsfeld.
Ende der 80er Jahre zeigte sich, dass der wachsende Bestand und steigende Leserzahlen eine räumliche Erweiterung der Bücherei dringend erforderlich machten. So wurde im November 1991 die untere Etage der Begegnungsstätte zu einem großen Büchereiraum von ca. 60 qm umgestaltet und renoviert. Nach dem Umbau gab es viele Neuanmeldungen, und der Medienbestand stieg auf ca. 6.000 an. Die jährlichen Ausleihzahlen stiegen bis 1993 auf 17000 an. Danach fielen sie wieder und liegen seit dem Jahr 2003 bei etwa 12000. Der normale Ausleihbetrieb der Bücherei wurde vor Jahren bereits durch Zusatzaktivitäten ergänzt, so vor allem das Leseförderungsprogramm für Kinder im Alter von 3-10 Jahren. Dazu gehörten Vorlesestunden, Autorenlesungen, Klassenführungen, regelmäßige Ausleihen für Kindergartengruppen und Schulklassen, ein Vorlesewettbewerb, an dem jedes Jahr ca. 50 Grundschulkinder teilnahmen, seit 2006 der Bibliotheksführerschein für Vorschulkinder und wenig später der Lesekompass für Grundschulkinder der 2. Klasse. Diese Aktivitäten wurden von den Kindern sehr gut aufgenommen und von den Lehrkräften als sehr erfolgreich bewertet. Schließlich wurden der gesamte Leihverkehr und die Verwaltung in 2003 auf EDV umgestellt. Die notwendige Unterstützung dafür wurde durch die Büchereifachstelle des Bistums Aachen gewährleistet.
Im Februar 2010 zog unsere Kath. Öffentliche Bücherei in die Räume des Pfarrzentrums neben dem Jugendheim. Beim Umzug hatte sich gezeigt, dass es an der Zeit war, die Einrichtung, die teilweise ein stattliches Alter von über 50 Jahren aufzuweisen hatte, zu erneuern. Mit finanzieller Hilfe des Bistums Aachen, unserer Pfarrgemeinde, der Sparkasse Düren und aus Eigenmitteln der Bücherei konnten - acht Monate später - ein Zeitschriftenschrank und moderne Regale angeschafft werden. Diese boten auch die Möglichkeit, neue Medien wie CDs und DVDs benutzerfreundlich unterzubringen. Freiwillige Helfer schafften es in einer Woche während der Ferien, alles fachgerecht zu montieren.
2017 stand ein weiterer Umzug ins Haus. Das Grundstück von Jugendheim und Pfarrzentrum wurde verkauft und die Bücherei wurde im alten Pfarrhaus untergebracht. Da die neuen Räume um ca. 1/3 kleiner waren, musste der Bestand verkleinert und wieder neue Möbel angeschafft werden. Es wurde jetzt leider auch schwierig, größere Gruppen von Kindern zu Veranstaltungen einzuladen. Trotzdem wird Leseförderung mit Kindergartengruppen und Grundschulkindern weiter durchgeführt.
Seit 2010 ist die Bücherei dem Leihbook-Verbund des Bistums angeschlossen. Unsere Leser haben dadurch die Möglichkeit, digitale Medien (Bücher, Zeitschriften, Hörbücher) auszuleihen. Der Bestand des Verbundes beträgt z. Zt. (2019) über 7000 Medien.
Ihr Büchereiteam